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22. Oktober 2018

Allerheiligenkirmes

Stadtfest der Superlative hält
Techniker wochenlang in Atem

Vom 07. November bis 11. November ist es wieder soweit: Das legendäre Volksfest Allerheiligenkirmes wird in Soest in diesem Jahr zum 681. Mal stattfinden. Das älteste Volksfest Nordrhein-Westfalens reicht ins Jahr 1338 zurück, wovon im Stadtarchiv eine Rechnung zur Kirmesgebühr existiert. Mit mehr als einer Million Besucherinnen und Besuchern an nur fünf Festtagen gehört die Kirmes zu den größten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland. Die Vorbereitungen der Stadtwerke Soest laufen seit Mitte Oktober auf Hochtouren. Dabei gibt es Jahr für Jahr für die Kirmes große logistische Herausforderungen

Erfahrener Dienstleister

Neben Wasser und Abwasser warten auch beim Thema Strom für alle Beteiligten wahre Aufgaben der Superlative. Die Firma Breilmann aus Castrop-Rauxel ist mittlerweile seit 50 Jahren ein erfahrener Dienstleister in Soest, der die Stadtwerke beim Aufbau der Infrastruktur unterstützt. 15 große Trafostationen bringt das Fachunternehmen mit, um die 10.000 Volt aus den Hauptversorgungsleitungen auf 230 Volt bzw. 400 Volt, wie sie die Schausteller meist benötigen, zu transformieren. Über 180 Verteilschränke bringen die notwendige Power dann über die letzten Meter bis hin zu den Verbrauchern.

Aufwand wie in einer Kleinstadt

Weil die Allerheiligenkirmes auf so vielen Plätzen und Ecken in der Soester Altstadt spielt, ist es um so schwieriger, dafür zu sorgen, dass nirgendwo der Saft ausgeht. Für die fünf Tage des Festes werden von Dutzenden Mitarbeitern sage und schreibe 25 Kilometer Stromleitungen verlegt. Zur Orientierung: Ein einziger Festtag verbraucht so viel Strom, wie ihn ein Vier-Personen-Haushalt in 16 Jahren benötigt. Die 320-tausend Kilowattstunden, die bei der Kirmes durch die Leitungen fließen, könnten auch rund 1.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang versorgen.

Allerheiligen 01
Stromverbrauch nicht gestiegen

Dennoch ist der Stromverbrauch in den vergangenen Jahren insgesamt nicht angestiegen. Grund dafür ist die verbesserte Technik. Viele Scheinwerfer und Glühbirnen, die früher für die typische Kirmes-Stimmung sorgten, sind heute durch moderne und stromsparende LED-Leuchtanlagen ersetzt worden. Die Atmosphäre ist geblieben, die Stromverbräuche aber eher gesunken.

Autoscooter und  Power Tower

Manches Fahrgeschäft bläst auch beim Stromverbrauch schon mal ordentlich die Backen auf. Der in Soest seit einigen Jahren zum festen Inventar zählende Turm "Sky Fall" zum Beispiel hat einen Anschlusswert von 800 Kilowatt. Mit dieser Energie könnten auch 400 Waschmaschinen gleichzeitig betrieben werden.

Allerheiligen
Platzkirmes im Vergleich ein Klacks

Der riesige Aufwand für das größte Fest in Soest lohnt sich allemal. Andreas Menne, Abteilungsleiter Strom bei den Stadtwerken, ist überzeugt: "Das Fest gehört zu Soest wie der Dom. Wenn wir dort regelmäßig auch beruflich im Einsatz sind, weil wir zur Kirmeszeit innerhalb der alten Stadtmauern unsere Bereitschaftsdienste verrichten, dann erleben wir als regionaler Versorger genau das, was Stadtwerke auszeichnet. Die Nähe zu Bürgerinnen und Bürgern." Während beim Münchner Oktoberfest auf der berühmten Wiesen nahezu die gesamte Infrastruktur für Wasser und Strom einfach liegen bleibt, muss sie in Soest Jahr für Jahr auf- und wieder abgebaut werden.

Eine Million Fans

Während auch Andreas Menne das Fest regelmäßig und mit großer Freude privat besucht, kommt auch Norbert Breilmann, der Chef des Elektro-Dienstleisters, gerne zum Feiern auf die Kirmes. '"Wir sind seit 1968 hier und unterstützen. Damals war ich zwar erst elf Jahre alt. Aber über die lange Zeit seitdem haben sich zu Verantwortlichen und Schaustellern auch viele Freundschaften entwickelt." Die Besucherzahlen der Kirmes sind in den vergangenen Jahrzehnten annähernd unverändert geblieben.

1.000 Aussteller in Soest

Die mehreren hundert Fahrgeschäfte, Ausstellerbuden und Gastro-Betriebe auf der Soester Allerheiligenkirmes sorgen auch für eine wahre Invasion, was die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbetrifft. Auf der Messe arbeiten an den fünf Tagen rund 1.000 Aussteller. Für sie werden alleine fast über einen Kilometer lang provisorische Abwasserleitungen gelegt. Fazit: Die Allerheiligenkirmes von 07. bis 11. November ist jedes Jahr eine Herausforderung für Stadt und Stadtwerke. Sie ist aber auch der Höhepunkt des Festjahres in Soest und hat ihre Tradition seit sage und schreibe 681 Jahren.