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06.03.2007

Das Mühlrad an der Teichsmühle dreht sich wieder

Soest. Am Dienstag, 6. März 2007, wurde das Mühlrad der Teichsmühle in Soest wieder eingebaut. Nachdem das Rad Ende Oktober ausgebaut worden war, hatten im November die Arbeiten begonnen. Es dauerte rund vier Monate intensiver Planung und Restaurierung, bis sich das Rad mit dem heutigen Tag wieder im Strom des Mühlbaches dreht. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Soest, die Besitzer der Teichsmühle sind, lobte die beiden beteiligten Firmen. „ Die Firma Hesse Metalltechnik und die Zimmerei Müller haben die schwierige Aufgabe hervorragend gelöst. Das Mühlrad funktioniert einwandfrei und man kann sich wieder an seinem Anblick erfreuen“, so Alfons Bröker.
 

Während der Maßnahme wurden die Schaufeln des Rades gereinigt und das Mühlrad wieder lauffähig gemacht. Geplant war eine Teilausbesserung der Holzachse, doch bei der Begutachtung nach dem Ausbau des Rades wurde deutlich, dass die Eichenholzachse komplett erneuert werden musste. Darüber hinaus stellte sich heraus, dass die Lager ausgeschlagen waren und ebenfalls ausgetauscht werden mussten. In diesem Zuge war es nötig, auch die beiden Stahlaufnahmen an die neuen Lager anzupassen. Nach dem Entfernen der alten Lagerböcke wurde auch eine gemauerte Aufnahme instand gesetzt. Ferner hatte sich im Laufe der Jahre auf den Schaufeln eine Mischung aus Kalk- und Salzkristallen aus dem Teichwasser abgesetzt. Diese zirka 0,5 bis 1,0 cm dicke Schicht musste aufwendig entfernt werden.Die älteste Urkunde in der die Teichsmühle erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1231. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind die Anfänge der Mühle aber wahrscheinlich in eine Zeit um das 9. Jahrhundert zu datieren. In den wechselhaften Zeiten des Dreißigjährigen Krieges wurde scheinbar auch die Mühle beschädigt oder zerstört, denn es fanden sich Hinweise, dass sie einige Jahre nach dem Ende der Kriegshandlungen wieder repariert beziehungsweise aufgebaut wurde. Die Mühle war bis 1814 Eigentum des Patrokli- und des Walburgis-Stiftes. Mit deren Auflösung gingen alle Ansprüche und Rechte des Kapitels an die königliche Domäne in Soest über. Die zu entrichtenden Abgaben flossen nun der Domäne zu.Im Jahre 1887 wurde der Neubau eines Wohnhauses mit Stallgebäude neben der Mühle beantragt. Von diesem Stall existiert heute noch die nördliche Ecke, hinten im Garten, mit den kleinen neuromanischen Rundbogenfenstern. 1899 wurden die beiden bisherigen Mühlräder durch ein größeres Rad ersetzt, welches in einem neuen Anbau verschwand. Die Mühle war als solche kaum noch zu erkennen. Bei einem weiteren Umbau im Jahre 1938 erhielt die Mühle im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen.

Das Gebäude ist im Besitz der Stadtwerke Soest GmbH und wurde von ihr vollständig restauriert. 1991 bauten die Stadtwerke die Mühle mit Millionenaufwand zu ihrem Kundenzentrum aus. Nach dem Umzug des Kundenzentrums in den Aldegreverwall wurden die Räumlichkeiten ab 2004 an die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Soest mbH vermietet.