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13.06.2024

20.000 Module für 2.200 Haushalte

Soest. Entlang der Bahntrasse zwischen Hattrop und Paradiese wird eine große Photovoltaik-Freiflächenanlage demnächst Strom für rund 2.200 Haushalte produzieren. Die Anlage wird voraussichtlich Ende Juli in Betrieb gehen. Seit Ostern wurden von den Stadtwerken Soest am Stemweg nahe der Biogasanlage rund 20.000 Photovoltaik-Module auf einer Fläche von 6,5 ha errichtet. Die Stadtwerke kooperieren bei diesem Projekt mit der „Erneuerbare Energien Genossenschaft Hellweg-Sauerland“ (EEG Hellweg-Sauerland). Es handelt sich um die erste große PV-Freiflächenanlage im Raum Soest. Für das Solarfeld werden 5,4 Millionen Euro investiert.
 
Photovoltaik-Freiflächenanlage Hattrop 20.000 Module, die die Beteiligten begeistern.
 

Die Anlage mit einer Leistung von 8,4 MW wird jährlich rund 7,7 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren. Diese „Stromernte“ kann rund 10 Prozent der Soester Haushalte versorgen und entlastet damit die Umwelt. Jährlich werden so rund 3400 Tonnen CO2 eingespart. Um ein vergleichbares Ergebnis mit Sonnenstrom zu erzielen, benötigte man rund 800 „perfekt geeignete“ Einfamilienhausdächer.

Die Module wurden in Ost-West-Ausrichtungen montiert. „Eine Süd-Ausrichtung würde zwar 10 bis 15 Prozent mehr Ertrag bringen. Gleichzeitig würde das aber auch große Spitzen verursachen. Durch diese Ausrichtung wird die Einspeisung besser über den Tag verteilt, sodass das Netz nicht so stark belastet wird“, erklärte Ralf Schütte, geschäftsführender Vorstand der EEG Hellweg-Sauerland. Natürlich sei der Ertrag im Winter niedriger, aber: „Im Winter haben wir Wind und die Wasserkraft liefert weiteren sauberen Strom“, erläuterte Jörg Kuhlmann, Prokurist bei den Stadtwerken.

Bei der Errichtung einer so großen Anlage müssen auch viele Umweltauflagen umgesetzt werden. So wurde das gesamte Solarfeld mit einer mehrreihigen Hecke umsäumt, die unter anderem als Blendschutz fungiert. Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer zeigte sich beeindruckt, dass die riesige Solaranlage vom Stemweg aus nahezu unsichtbar ist: „Man kann von außen ja wirklich nichts einsehen. Sensationell.“ Unter den PV-Modulen sollen Schafe grasen. Um die Sicherheit für die biologischen Rasenmäher und die Anlage sicher zu stellen, sind die Kabel und Kabelkanäle an den nötigen Stellen extra bissfest ausgeführt.

„Wertvoller Bördeboden“, der so manchem PV-Vorhaben im Wege steht, war zwischen Hattrop und Paradiese keine Hürde. Vor Ort handelt es sich „um einen Boden schlechterer Güte“.  Bürgermeister Ruthemeyer unterstrich, wie wichtig die PV-Fläche „auf dem Weg zur Klimaneutralität“ sei. „Wir fangen jetzt hier mit PV an. Wir müssen sehen, wie viele derartige Standorte umgesetzt werden können. Der Hauptschlüssel ist die Windkraft. Es braucht einen gesunden Mix aus Sonne, Wind und Wasser.“